Was macht eigentlich...?
Das Landratsamt Miesbach, hier arbeiten knapp 500 Mitarbeitende. Doch wer macht eigentlich was? Wie arbeiten die da? Mit unserer neuen Serie „Was macht eigentlich….? möchten wir Euch einen Blick hinter die Kulissen geben. Einmal im Monat stellen wir Euch einen Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin und ihren Arbeitsalltag vor. Viel Spaß!
Robert Wein, Leiter des Jugendamts
Seit mehr als 20 Jahren ist er das Gesicht des Jugendamts: Robert Wein. Und es gibt wohl niemanden, der mehr mit sozialen Widrigkeiten, Schicksalsschlägen und erschütternden Fällen konfrontiert ist. Aber wer Robert Wein kennt, der weiß, dass ihn eben nichts so schnell erschüttern kann. Immer einen flotten Spruch auf den Lippen, immer optimistisch, ein sonniges Gemüt – so ist der Schlierseer bekannt.
Dabei machten den 59-Jährigen wohl seine vorherigen beruflichen Stationen so resilient, wie man heute so schön sagt. Bei der Landeshauptstadt München durchlief er erst den Bereich Wasserrecht und Brauereien, dann Ausländerbehörde, dann Hausverwaltung für obdachlose Familien. Davor war er auch noch bei der Bundeswehr, danach vier Jahre Krankenpfleger. „Diese Erfahrungen, sei es mit dem Tod von Menschen oder mit Obdachlosen helfen mir auch im Alltag als Jugendamtsleiter“, sagt Robert Wein. Aber: Haben er und sein 55-köpfiges Team, das er über alle Maaßen lobt, mal wieder einen schlimmen Fall zu bearbeiten – Robert Wein macht bis heute noch selbst Inobhutnahmen und Rufbereitschaft -, „lasse ich die Arbeit in der Arbeit und nehme sie nicht mit nach Hause“. Wenn es ernst wird, zum Beispiel bei Kindeswohlgefährdung, verlasse er sich auch auf sein Bauchgefühl.
„Wir sitzen alle in einem Boot“, sagt er über sein Team. „Ich lebe diesen Job.“ Mit allen Stellen inner- und außerhalb des Hauses sei er gut vernetzt, bei den Kreisgremien hat Wein einen guten Stand, was die Arbeit erleichtere. Er liebe auch die Menschen am Landratsamt, die Kolleginnen und Kollegen, wie er sagt. Ein besonderer Vorteil: Als passionierter Mountainbiker kann er mit dem Rad zur Arbeit fahren.
Das Einzige, was er nicht mag, sind Statistiken. Aber auch das spricht für den Menschen Robert Wein. Er ist ein Praktiker, ein Herzmensch. In seiner Laufbahn hat er bereits ein knappes Dutzend an Abteilungsleitern erlebt, mit Katja Stopfer, seiner jetzigen Chefin, läuft die Zusammenarbeit besonders gut, sagt er.
Erfahrung, Bauchgefühl und das Team – das mache seine Arbeit aus. Und das soll noch lange so bleiben: „Selbstverständlich bleibe ich bis zu meiner Rente hier.“