Zertifizierung als »familienfreundlicher Betrieb« zahlt sich in Corona-Krise für Landratsamt aus
Landratsamt erneut zertifiziert
Die Corona-Pandemie hat die Verbesserungsmöglichkeiten der Arbeitswelt schonungslos offengelegt: Arbeitgeber müssen künftig noch mehr auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eingehen, damit sie auch dann auf ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen können, wenn Kitas und Schulen monatelang geschlossen sind. Auch das Landratsamt Miesbach musste schnell auf die neue Situation für die etwa 360 Mitarbeiter eingehen, um den Dienstbetrieb sicherzustellen. Das Zertifikat „familienfreundlicher Betrieb“ kam deshalb gerade zur richtigen Zeit in Miesbach an.
Kein Ergebnis gefunden.
Eigentlich hätte das Zertifikat „familienfreundlicher Betrieb“ im Rahmen einer Feierstunde in Berlin durch Schirmherrin und Bundesfamilienministerium Dr. Franziska Giffey an 334 Organisationen in ganz Deutschland verliehen werden sollen. Doch Corona machte auch dieser Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen erhielten die Arbeitgeber ihre Zertifikate symbolisch bei einem Online-Event. Das richtige Zertifikat wurde per Post verschickt und erreichte diese Woche das Landratsamt Miesbach, nachdem ein mehrstufiges Verfahren zur Re-Zertifizierung durchlaufen wurde.
Die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Landrat Olaf von Löwis freuen sich besonders, dass das Zertifikat gerade jetzt angekommen ist. Denn die vergangenen Monate waren coronabedingt für die Personalabteilung des Landratsamtes eine echte Herausforderung. „Viele Mitarbeiter mussten sich kurzfristig Alternativen für die Kinderbetreuung überlegen“, berichtet Andrea Murnauer, die das Team Personalservice leitet. Auch Mitarbeiter, die Angehörige pflegen, brauchten Unterstützung, als einige Pflegeeinrichtungen nicht mehr alle Leistungen anbieten konnten. „Glücklicherweise sind wir seit 2016 zertifizierter familienfreundlicher Arbeitgeber und konnten auf bestehende Strukturen der familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik zurückgreifen“, ergänzt Murnauer.
Kein Ergebnis gefunden.
Alle Mitarbeiter haben seit der erstmaligen Zertifizierung 2016 einen ständigen Ansprechpartner für Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. „In den letzten Monaten haben wir fast nur noch Homeoffice-Anträge bearbeitet“, berichtet Julia Obermüller, die die Anlaufstelle leitet. Die Zahl der Mitarbeiter, die wegen Corona ganz oder teilweise auf Homeoffice umgestiegen sind, hat sich seit Beginn der Krise verfünffacht. Eine riesige logistische Herausforderung für die Personalabteilung und die IT.
Normalerweise würden Obermüller und ihre Kolleginnen Maßnahmen planen und umsetzen, um eine stetig höhere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erzielen. Dazu zählen beispielsweise Informationsveranstaltungen, Schulungen und Kurse für Mitarbeiter. Diese müssen aber aufgrund der Kontaktbeschränkungen derzeit entfallen.
„Es ist mir persönlich sehr wichtig, dass die Mitarbeiter sich am Arbeitsplatz wohlfühlen und die bestmöglichen Arbeitsbedingungen vorfinden. Dazu gehört in einer modernen Arbeitswelt, dass Frauen und Männer gleichermaßen ihre beruflichen und privaten Ziele verfolgen können und dabei vom Arbeitgeber unterstützt werden. Selbstverständlich unterstütze ich deshalb die Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, sagt Landrat Olaf von Löwis.
Sobald es wieder möglich ist, soll deshalb an den Maßnahmen weitergearbeitet werden, um die Zielvereinbarung bis Mitte 2022 zu erfüllen. Alle drei Jahre erfolgt eine Re-Auditierung.