Landratsamt als familienbewusster Betrieb zertifiziert
Das Landratsamt Miesbach ist als familienbewusster Betrieb erstmals mit dem Zertifikat audit berufundfamilie ausgezeichnet worden. Eine kleine Abordnung des Amtes nahm die Auszeichnung in Berlin entgegen. Schirmherren des Zertifikats sind das Bundesfamilienministerium und das Bundeswirtschaftsministerium.
Ministerin Katarina Barley und Staatssekretär Dirk Wiese in Vertretung von Ministerin Brigitte Zypries zeichneten insgesamt 353 Arbeitgeber in Deutschland aus – 159 Unternehmen, 153 Institutionen und 41 Hochschulen. Das Landratsamt Miesbach hat jetzt drei Jahre Zeit, viele mit den Mitarbeitern vereinbarte Maßnahmen umzusetzen.
„Diese Zertifikat ist für uns sehr wichtig“, meinte Landrat Wolfgang Rzehak in Berlin, „gerade weil wir alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eng eingebunden haben, können wir jetzt sehr gut auf deren Wünsche und Bedürfnisse eingehen. Das Landratsamt wird damit ganz klar ein besserer Arbeitgeber. Unsere Mitarbeiter wissen: Der Arbeitgeber steht hinter ihnen und unterstützt sie auch in schwierigen Situationen. Er lässt sie nicht allein. Dadurch identifizieren sie sich noch stärker und bieten bessere Leistungen. Und dass kommt dann wieder allen Bürgerinnen und Bürgern zu Gute!“
Auch der zuständige Abteilungsleiter, Alfons Besel, ist zufrieden, dass das Landratsamt nun das Zertifikat audit berufundfamilie verliehen bekommen hat und damit an bestimmte Vorgaben gebunden ist: „Unser Ziel ist es, die Mitarbeiter zu unterstützen. Wir möchten gute Mitarbeiter an den Betrieb binden und ihre volle Leistungsfähigkeit erhalten. Auch für unser Image als Arbeitgeber ist dies wichtig. In einem Landkreis mit annähernd Vollbeschäftigung steht auch ein Landratsamt in Konkurrenz zu anderen Arbeitgebern im öffentlichen Dienst und in der freien Wirtschaft.
Kein Ergebnis gefunden.
Die hohe Arbeitsplatzsicherheit ist da als einziges Argument nicht mehr ausreichend. Und drittens ist dieses Zertifikat auch Zeichen unserer hohen Unternehmenskultur. Die Wertschätzung unserer Mitarbeiter wollten wir gerne deutlich vermitteln“, so Alfons Besel.
Um das Zertifikat zu bekommen, hat das Amt erst einmal zwei Workshops durchgeführt – einen für die leitenden Mitarbeiter, den zweiten mit allen Mitarbeitern. Die konnten so genau mitteilen, welcher Erwartungen und Probleme sie hatten. Dabei ging es nicht nur um die Kinderbetreuung, sondern auch um Frage der Pflege von Eltern, Partnern oder Angehörigen. In einer Vereinbarung wurden dann verschiedene Maßnahmen schriftlich aufgelistet. Bis zum Ende der Laufzeit des Zertifikats sollen diese alle abgearbeitet sein, also bis zum 31. August 2019. Eine Beraterin im Amt, Heidrun Bassing, fungiert nun als zentrale Anlaufstelle für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So hat sie zum Beispiel gerade einer Abfrage bei den Eltern im Amt gestartet, ob Bedarf für eine Ferienbetreuung der Kinder bestünde. Andere ausgewählte Maßnahmen des Zertifikats: Leitende Mitarbeiter erhalten Leitfäden zur Vereinbarung von Familie und Beruf, Urlaubsrichtlinien werden erstellt, die Teamentwicklung wird gefördert, das betriebliche Gesundheitsmanagement ausgebaut, ein Personalentwicklungskonzept gestärkt.
Das Zertifikat geht auf eine Initiative der gemeinnützigen Hertie Stiftung zurück. In einer sogenannten Zielvereinbarung heißt es grundsätzlich: Die Auszeichnung drückt die „Wertschätzung und die Akzeptanz gegenüber den Mitarbeitern in all ihren Lebensphasen und gegenüber all ihrer Lebensentwürfe“ aus. Das Audit wird von den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft empfohlen.