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18.03.2022

Zahl der Geflüchteten innerhalb einer Woche verdoppelt

Inzwischen haben sich 587 Geflüchtete aus der Ukraine im Landkreis Miesbach registriert. 210 davon, also knapp 36 %, sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und 48 Personen (8 %) sind über 60 Jahre alt. 370 bzw. 63 % der registrierten Geflüchteten sind Frauen. Letzten Freitag waren noch 268 Geflüchtete registriert. Die Zahl der registrierten Geflüchteten hat sich also im Laufe der vergangenen Woche mehr als verdoppelt.

24 Geflüchtete bewohnen eine Asylunterkunft in der Gemeinde Kreuth und 15 Geflüchtete sind weiterhin in einer Turnhalle in Miesbach untergebracht, nachdem für sie noch kein passendes Wohnungsangebot vermittelt werden konnte. Der Rest, also die überwiegende Mehrheit der Geflüchteten, ist privat untergekommen oder konnte von der Unterkunftsverwaltung am Landratsamt in private Unterkünfte vermittelt werden.

Landkreisbürger haben bisher insgesamt Wohnraum für über 700 Personen angeboten, wobei diese Zahl noch sinken wird, weil nicht jedes Angebot geeignet ist (z.B. nur für sehr kurzen Zeitraum verfügbar). Weiterhin sichtet und strukturiert die Unterkunftsverwaltung alle Angebote, um direkt nach der Ankunft der nächsten größeren Zuweisung an Geflüchteten wieder mit der Vermittlung beginnen zu können.

Wann die nächste Zuweisung den Landkreis erreichen wird, ist weiterhin völlig unklar. Eigentlich waren für den heutigen Freitagnachmittag zwei Busse mit insgesamt 100 Geflüchteten angekündigt, jedoch wurde diese Zuweisung von der Regierung von Oberbayern verschoben. Auf wann, ist ungewiss.

Auch die Gesamtzahl der Geflüchteten, die im Landkreis Schutz suchen werden, ist angesichts der nicht enden wollenden, schrecklichen Bilder aus dem Kriegsgebiet ebenfalls noch überhaupt nicht absehbar. Gemäß Verteilungsschlüssel müsste der Landkreis ca. 400 Geflüchtete unterbringen, wenn in Bayern 50.000 Personen ankommen, bzw. ca. 800 bei einer Zugangslage von 100.000 Personen. Inwiefern diese Verteilungsschlüssel in den kommenden, für alle Beteiligten mehr als nur herausfordernden Wochen zum Tragen kommen, ist fraglich.

Vorsorglich werden in den kommenden Tagen weitere Liegenschaften von Mitgliedern des Krisenstabes und Ehrenamtlichen der Blaulichtorganisationen begutachtet. Eine vorsorgliche Inspektion der Liegenschaften bedeutet nicht, dass diese schon zeitnah belegt werden. Es zeugt lediglich von der intensiven Vorbereitung des Krisenstabes auf mögliche größere Zuweisungen. Sollte es zu Einschränkungen beispielsweise bei Turnhallen im Sportbetrieb kommen, werden die Hallennutzer vom Träger der Halle informiert.

Der Krisenstab arbeitet weiterhin daran, die zahlreichen Informationen zu strukturieren und bestmögliche Bedingungen im Landkreis zu schaffen, um diese Herausforderung gemeinsam mit der überwältigenden Zahl an hilfsbereiten Landkreisbürgern zu meistern. 

Die FAQ für Landkreisbürger, die helfen wollen, und Geflüchtete, wurden aktualisiert. Aktuelle Infos stets unter www.landkreis-miesbach.de/ukrainehilfe