HPV-Virus im Fokus
Bayerische Impfwoche: Gesundheitsamt informiert über Schutzmöglichkeiten
Impfung gegen Krebs - Schützen Sie jetzt ihr Kind
Auch in diesem Jahr möchte das Gesundheitsamt Miesbach anlässlich der bayerischen Impfwoche vom 15. bis 21. Juli 2024 auf die empfohlenen kostenlosen Schutzimpfungen aufmerksam machen. Im Fokus der Beratung steht heuer insbesondere die noch relativ unbekannt HPV-Impfung, die es jedoch schon seit 2007 gibt. Mit dieser Impfung steht eine effektive Schutzmöglichkeit gegen Krebs für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. HPV = Humane Papillomaviren verursachen in Deutschland jährlich ca. 1.600 Krebserkrankungen bei Männern und etwa 6.250 Krebserkrankungen bei Frauen.
Was macht HPV genau?
HPV stellen eine große Virusgruppe dar, die zu abnormem Zellwachstum beim Menschen führen kann und Krebsvorstufen, Krebs sowie Genitalwarzen verursachen können. Es sind mehr als 200 HPV-Typen bekannt, von denen mindestens 14 krebsverursachende Wirkungen haben. Humane Papillomaviren werden durch direkten Schleimhautkontakt übertragen, etwa bei sexuellen Kontakten oder in seltenen Fällen auch während der Geburt von der Mutter auf das Kind. Eine Ansteckungsgefahr besteht, solange eine (chronische) Infektion vorliegt.
Bestimmte Virustypen können zu unangenehmen, ansteckenden, stark wachsenden, hartnäckigen Hautveränderungen in erster Linie im Genitalbereich (Genitalwarzen) führen, die teils mit speziellen Salben oder durch Operationen entfernt werden müssen und dazu neigen, wieder aufzutreten.
Ansteckungen mit krebsverursachenden HPV-Typen (Typ 16 und 18) sind für über 70 % aller bösartigen Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich.
Wie kann man sich vor einer Infektion mit HPV schützen?
Die Impfung bietet den bestmöglichen Schutz vor einer Ansteckung mit krebsauslösenden Hochrisiko-HPV-Typen. Kondome sind zwar generell wichtig, um vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie z.B. AIDS zu schützen – gegen HPV schützt die Impfung aber deutlich besser. Um ganz sicher zu sein, sollten Kinder und Jugendliche „vor dem ersten Mal“ geimpft werden. Die HPV-Impfung ist empfohlen für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Auch später ist sie noch möglich und sinnvoll, da jeder sexuelle Kontakt eine HPV-Infektion auslösen kann.
Geimpft…und dann?
Allen Jugendlichen wird die kostenlose Vorsorgeuntersuchung J1 (ab 12 bis 14 Jahren) empfohlen sowie die J2 für Jugendliche (im Alter von 16 bis 17 Jahren). Einige Krankenkassen erstatten auch die zusätzliche Vorsorgeuntersuchung U11 (ab 9 bis 10 Jahren). Für Mädchen und junge Frauen gibt es später außerdem die jährlichen frauenärztlichen Früherkennungsuntersuchungen. Kondome können vor allem vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, wie HIV-Infektionen bzw. AIDS, Hepatitis B, Hepatitis C und Chlamydien-Infektionen schützen, aber nicht so effektiv vor einer Infektion mit HPV.
Antworten auf weitere Fragen rund um HPV und die Impfung finden Sie unter www.schutzimpfung-jetzt.de. Die Kinder- /Jugendärztinnen und -ärzte sowie Hausärztinnen und -ärzte beraten gerne. Bei vielen Frauenärztinnen und Frauenärzten gibt es extra Teenagersprechstunden für junge Mädchen. Für Jungen kann man eine Jungensprechstunde bei einer Urologin oder einem Urologen vereinbaren.