Unterbringung
Wo werden die Geflüchteten untergebracht?
Ukrainerinnen und Ukrainer werden in Privatunterkünften, vom Landratsamt vermittelten Privatunterkünften sowie in einer landkreiseigenen Turnhalle untergebracht. Alle weiteren Asylbewerber sind in dezentralen Unterkünften (vom Landratsamt in Vertretung des Freistaats angemietet) und in zwei weiteren landkreiseigenen Turnhallen untergebracht.
Die Unterkunftskapazitäten im Landkreis Miesbach sind vollumfänglich belegt. In den vergangenen Jahren konnte trotz zahlreicher Aufrufe kein nennenswerter Ausbau der Kapazitäten erfolgen.
Die Unterkunftsverwaltung ist daher weiterhin über jedes Angebot dankbar. Gesucht werden Unterbringungsmöglichkeiten ab 10 Personen. Darüberhinaus werden Flächen gesucht, auf denen eventuell Leichtbauhallen errichtet werden können. Angebote bitte an unterkuenfte@lra-mb.bayern.de senden.
Bei uns im Ort steht ein Haus leer. Kann dieses nicht mit geflüchteten Personen belegt werden?
Die Unterkunftsverwaltung ist angewiesen auf Angebote seitens der Gemeinden und der Bevölkerung. Jederzeit können leerstehende Gebäude gemeldet werden. Diese werden dann von der Unterkunftsverwaltung besichtigt und auf ihre Eignung geprüft. Auch erfolgt eine Priorisierung der Angebote (z.B. bzgl. Kapazität, erforderliche Umbauten, mögliche Nutzungsdauer…).
Kann mit dem Eigentümer eine Einigung erzielt werden, muss das Angebot an die Regierung von Oberbayern gemeldet werden zur Kostenübernahme. Nur mit der Kostenübernahme der Regierung darf ein Objekt angemietet werden.
Sofern Angebote nicht mehr weiterverfolgt oder abgelehnt wurden, erfolgt dies stets nach sorgfältiger Abwägung aller Gegebenheiten.
Warum wurde dieses oder jenes Haus, das als Unterbringungsmöglichkeit für Flüchtlinge angeboten wurde, abgelehnt?
Warum stehen die angekündigten Container nicht schon längst?
Im Moarhölzl in Holzkirchen ist ein Containerdorf entstanden, in dem seit Juni 2024 etwa 200 Geflüchtete leben. Erst Ende November bzw. Anfang Dezember 2022 wurde hier die Kostenübernahme der geplanten Container von der Regierung von Oberbayern bewilligt. Damit konnte erst zu diesem Zeitpunkt die Detailplanung aufgenommen werden und die Ausschreibung erfolgen. Man sieht also, dass die Aufgaben sehr mühsam, zeitaufwändig und gewissenhaft erledigt werden müssen.
Da Flüchtlingsunterbringung Staatsaufgabe ist, muss für jeden Schritt die Regierung bzw. ggf. sogar das Innenministerium einbezogen werden. Dem Landkreis entstehen keine Kosten, da alle Kosten direkt auf den Staatshaushalt gebucht werden. Daher ist es aber zwingend erforderlich, Kostenübernahmen abzuwarten – sonst bleibt der Landkreis auf den Kosten sitzen.
Die Politik hat versprochen, dass keine Hallen mehr belegt werden.
Geht man vom „normalen“ Flüchtlingsgeschehen unabhängig von der Ukraine-Krise aus, wäre die Notunterbringung in Sporthallen - wenn auch mit großer Kraftanstrengung – vielleicht zu vermeiden gewesen. Allerdings hat auch das Zugangsgeschehen von anderen Geflüchteten unabhängig vom Ukraine-Konflikt massiv zugenommen.
Ende September 2024 waren ca. 2275 Menschen im Landkreis untergebracht. Vor der Ukraine-Krise lebten 382 Asylsuchende im Landkreis.
Zum Vergleich: In der Flüchtlingskrise 2015/2016 lebten maximal 750 Asylbewerber im Landkreis bei einer Zuweisung von maximal 35 Personen pro Woche.