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10. Netzwerktreffen: Gesetzlicher Vorrang für Erneuerbare Energien

Das Energieeffizienz-Netzwerk für Kommunen im Oberland befindet sich im Endspurt. Bis Ende 2024 sollen 1.727 Tonnen CO2 eingespart werden. Beim 10. Netzwerktreffen am 17. Januar in Fischbachau motivierte Sebastian Gröbmayr vom Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, weiter Projekte zu beschließen und in Umsetzung zu bringen.

Er verwies auf die günstige Konstellation innerhalb des Netzwerks sowie darauf, dass in diesem Rahmen das "Adaptieren" von erfolgreich umgesetzten Maßnahmen ausdrücklich erwünscht ist und die teilnehmenden Kommunen voneinander lernen können.

Der Fachvortrag des Netzwerktreffens beschäftigte sich mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und den Auswirkungen für Gemeinden. Mit dem zum 29. Juli 2022 in Kraft getretenen §2 EEG soll erneuerbaren Energien bei Genehmigungsverfahren ein Vorrang eingeräumt werden. Saskia Militz von der Stiftung Umweltenergierecht erklärte, dass erneuerbare Energien durch die gesetzgeberische Festschreibung ein besonders hohes Gewicht bei Abwägungen bekommen, da diese im überragenden öffentlichen Interesse liegen.

Eine Form der Erneuerbaren Energien, die Kleinwasserkraft, hat im Oberland noch viel Potential, um genutzt zu werden. Auch in einigen teilnehmenden Kommunen ist noch Potential da. Dies zeigte Anian Pauli von der IHK München und Oberbayern bei seinem Vortrag auf. Bei der Kleinwasserkraft wird die im Höhenunterschied liegende potenzielle Energie in Fließgewässern zu elektrischer Energie umgewandelt. Kleinwasserkraft kann dadurch eine Möglichkeit darstellen, um die Grundlast bei Kommunen abzudecken.

Zum Abschluss des Netzwerktreffens lud Bürgermeister Stefan Deingruber die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein, eine Kleinwasserkraftanlage zu besichtigen. Ludwig Leitner, Eigentümer und Betreiber der Wasserkraftanlage im Gemeindegebiet Achau erklärte die Funktionsweise und teilte seine Leidenschaft für diese Art der CO2-freien Stromerzeugung mit den Netzwerk-Beauftragten.

Über das Energieeffizienz-Netzwerk für Kommunen im Oberland

Im Energieeffizienznetzwerk setzen sich während drei Jahren zwölf Gemeinden sowie ein Landkreis aus dem Oberland gemeinsam intensiv mit dem Thema Energiewende auseinander und tauschen Erfahrungen aus. Beteiligt sind Benediktbeuern, Bernried, Egling, Fischbachau, Gmund am Tegernsee, Hausham, Markt Holzkirchen, Otterfing, Pähl, Polling, Tutzing, die Stadt Tegernsee sowie der Landkreis Miesbach.

Begleitet wird das Netzwerk fachlich vom Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) an der Technischen Hochschule Rosenheim und dem Kompetenzzentrum der Energiewende Oberland. Im Rahmen der Netzwerktreffen werden klassische Themen wie Energieeffizienz in kommunalen Liegenschaften, Einführung von Energiemanagement-Systemen oder die Unterstützung bei Nahwärmenetzen erarbeitet, aber auch Zukunftsthemen wie Elektromobilität und die Kombination von Strom, Wärme und Mobilität vorangebracht. Parallel zu den Netzwerktreffen erhalten die Kommunen individuelle fachliche Beratung bei der Umsetzung der Projekte.

Text und Bild: Energiewende Oberland & INEV